April 2014
06.04.2014
Es schien ein ganz normaler Sonntag zu werden, doch am Nachmittag wurde
schon wieder eine Tasche mit allerlei Krimskrams gepackt. Zunächst dachte ich
nur „Hallo? Es regnet in Strömen, wohin wollt ihr denn jetzt?“. Dann wurde ich
an die Leine genommen und wir warteten vor der Haustür. Super langweilig
dachte ich mir, aber dann fuhr ein mir bekanntes Auto vor: Eiji! Mit ihm und
seinen Eltern ging es nach Kiel zu meiner Hundemama und Yuki. Beate und
Olaf hatten zum Grillen eingeladen und zu meiner großen Freude war meine
Freundin Frede und ihr Bruder Lasse auch da. Und es wurde, trotz Regen,
gegrillt.
Vorher kamen Olaf und Papi auf die Idee noch eine Runde Zughundesport
machen zu müssen. Makani und Eiji waren ein Gespann und fuhren mit Olaf,
Papi fuhr alleine mit mir. Weiß nicht wie lang die Strecke war, aber hinterher war
ich ganz schön kaputt und hatte riesigen Durst. Nach dem Essen bin ich dann
müde umgefallen und hab ein bißchen geschlummert. Ab und zu habe ich noch
mit Yuki und Eiji gespielt. Kurz nach Mitternacht waren wir wieder zu Hause.
12.4.-19.4.2014
Na so ein Mist. Da fahren wir in den Urlaub und ich Dämel vergesse ausge-
rechnet mein Tagebuch. Jetzt, wieder in Hamburg angekommen, versuche ich
mal die schöne Zeit aus meinem Gedächtnis abzurufen. Wo fange ich da nur an?
Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass die Zeit vor dem Urlaub auf einmal
sehr hektisch wurde, weil alles wegen Mamis Hand noch am Donnerstag vor der
Abreise auf der Kippe stand. Glücklicherweise gab Mamis Arzt grünes Licht und
von dem Moment an wurde es turbulent. Da wurde wie üblich eingekauft, Be-
sorgungen erledigt, Taschen gepackt, die Wohnung geputzt und weiß der Geier
was. Das die Beiden sich auch immer so stressen. Das wichtigste sind doch mein
Kennel, was zu futtern und natürlich mein Spielzeug. Das ist doch schnell ver-
packt. Am Samstag fuhren wir dann ab und ich fragte mich die ganze Zeit,
wohin wir denn fahren würden. Naja, ich hatte viel Zeit mich das zu fragen,
denn die Fahrt wollte und wollte nicht zu Ende gehen. Dann, als ich dachte wir
wären endlich angekommen, wurde nur das Auto betankt. Später dann ein
Schlüssel abgeholt, noch später nochmal eingekauft und dann … endlich …
waren wir da. War das anstrengend. Ich muss aber gleich am Anfang eines
betonen: Mami und Papi hatten wieder einmal eine gute Wahl getroffen. Unser
Urlaubshaus lag am Limfjord, auf einer Insel, in einem kleinen Dorf, nur 300
Meter vom Strand. Und es war groß, nein, für mich gar riesig. Zwei Etagen, total
verwinkelt, viele Zimmer und das Highlight war ein großes, eingezäuntes
Grundstück. Endlich konnte ich mal ohne Schleppleine raus – hab eh' keine
Ahnung was das immer soll. Als wenn ich abhauen würde, tsss. Nachdem das
Auto entladen wurde ging es erst Mal in den Garten und ich bin schier aus-
gerastet vor Freude. Danach musste das ganze Haus gründlich untersucht
werden – und da war wirklich viel zu erkunden. Überhaupt war dieser Urlaub in
einer Hinsicht merkwürdig: Ich hatte permanent Hummeln im Mors. Es war
schon fast wie in meinem ersten Urlaub vor drei Jahren, als ich par tout nicht zur
Ruhe kommen wollte, weil mir nur nach Action war. Was ich mir auch nicht
erklären kann ist, warum ich mich jede Nacht, wenn Mami und Papi schon tief
und fest geschlafen haben, zu denen ins Bett geschlichen und unbemerkt ange-
kuschelt habe. Mach ich doch sonst nicht, zumal Papi ganz schön laut
schnarchen kann. Aber auch in meinem Hundeleben bleiben manche Fragen
wohl ungeklärt. Ich glaube, dass ich einfach mal etwas mehr Nähe brauchte,
obwohl ich ein Shiba Inu bin.
Der Sonntag und der Montag standen dann auch im Zeichen der Erkundung.
Wir unternahmen große Wandertouren, trotzten einem heftigem Sturm, genos-
sen die viele Freizeit (mit viel Spielen), wärmten uns am Kaminfeuer, tobten
herum und natürlich wurde auch gut gegessen. Kann mich kaum erinnern, wann
ich das letzte Mal durchgängig einen solchen Kohldampf hatte. Am Dienstag
fuhren wir dann ans offene Meer, bei strahlend blauem Himmel und ordentlich
Wellen. Es war ein traumhaft schöner Ausflug – keine Menschenseele, kein
nervender Widersacher. Später habe ich mich allerdings ein kleines bißchen
geärgert, weil ich vor lauter Aufregung das Softeis, welches sich Mami und Papi
gekauft hatten, verschmähte. Die letzte Runde an diesem schönen Tag verschlug
selbst mir den Atem. Wir gingen zur späten Stunde an den Strand, wo sich das
Licht des Vollmonds über dem spiegelglatten Fjord spiegelte. Sowas schönes
hatte ich noch nie gesehen. Was ist nur los mit mir? Wird aus mir Rüdenschreck
noch ein Romantiker? Durch den späten Spaziergang war ich furchtbar müde
und kaum im Haus angekommen ging ich in meinen Kennel und fiel in einen
tiefen Schlaf. Ich schlief so tief und fest, dass ich erst am späten Vormittag
aufwachte. Da es aber noch sehr ruhig war im Haus, ging ich lieber nochmal
nachschauen was Mami und Papi machten und … richtig … auch sie schliefen
noch tief und fest. Ich nutzte die Gelegenheit und kuschelte mich zwischen die
Beiden. Nun war also schon Mittwoch und dieser startete irgendwie merkwürdig.
Anstelle der obligatorischen Morgenrunde, wurde ich ins Auto verfrachtet und
wir fuhren los. Hallo? Könnte ich mich vielleicht erst Mal lösen? Mir zwickte es
ganz schön im Po, aber wir fuhren und fuhren. Dann endlich kamen wir an einen
Strand. Meine Güte, das hatte gedauert und ich musste ganz dringend. Nach
Erledigung wichtigster Geschäfte, war ich Mami und Papi allerdings dankbar.
Wir waren an einem tollen Strand mit flachem Wasser, wo ich anständig Pfoten
waschen konnte. Im weiteren Verlauf kamen wir zu einer kleinen Steilküste. Papi
stand vor einem Schild und plapperte was von „aus der Eiszeit“. Meinte er damit
den letzten Winter? Wie auch immer, Eiszeit hört sich für mich toll an. Nach
einer langen Tour hieß es irgendwann“kehrt“ und es ging zurück zum Auto. Als
Papi meinte, ich sei lahmarschig, habe ich ihm mittels eines ordentlichen Toban-
falls gezeigt, wie sich ein Shiba an einer Steilküste austoben kann. Danach noch
ein Fußbad und ab nach Haus. Den Rest des Tages genossen wir die Sonne, ich
mein großes Grundstück. Am Abend wurde für mich lecker Huhn gebraten.
Mjam, war das lecker. Merkwürdig nur, dass ich am Tisch essen sollte und Papi
dauernd Fotos machte. Manchmal ist er echt peinlich. Mit vollem Wanst hatte ich
nur noch ein Ziel: ab vor den Kamin und schlafen. Geeemütlich. Weniger
gemütlich war der Donnerstag. Es stürmte und regnete oder es regnete und
stürmte. Gemein, denn wir hatten einen Ausflug geplant. Na toll – und dafür
musste ich nun früher aufstehen. Meine zwei mitreisenden Wetterfrösche hatten
unterdessen ein gutes Gespür. Wir unternahmen an diesem Tag zwei sehr große
Touren und blieben trocken, aber ordentlich durchgepustet wurden wir
trotzdem. Die erste Tour am Morgen führte uns zu einer etwa 10 Meter hohen
Steilküste. Weiß nicht mehr warum und wieso, aber auf einmal war ich in etwa
sechs Meter Höhe und bekam einen Tobanfall (wie gestern auch). Ich rannte wie
wild hin und her und versuchte immer höher zu kraxeln. Kam mir vor wie eine
Bergziege. Ich glaub Mami und Papi hatten ein wenig Panik, dass ich da runter
falle. Kaum wieder im Haus angekommen hatte ich einen ordentlichen Appetit.
Ganz ehrlich: Ewig dieser Hunger … meine Herren. In Summe war es ein Tag
der im Zeichen der Erholung stand. Der Freitag kam und damit auch der letzte
Urlaubstag. Das Wetter meinte es gut mit uns und der gestern geplante Ausflug
auf eine große Insel wurde begleitet von blauem Himmel, Sonne und einer - für
mich immer wichtigen - frischen Brise. Auf dem Weg zur Insel und wieder
zurück fuhren wir insgesamt drei Mal mit diesen lustigen Schiffen, wo Autos
drauf parken. Auf der Insel selbst erkundeten wir zwei schöne Ecken, so dass
ich ausreichend Zeit hatte alles zu erschnüffeln und natürlich den ein oder
anderen Gruß zu markieren. Am frühen Abend waren wir wieder in unserem
Haus und tobten nochmal ordentlich auf dem Grundstück. Danach gab es
endlich Abendbrot – zum Abschied für mich Okseköd. Find den Namen echt
lustig – man könnte glatt glauben, dass das ein Pup vom Ochsen ist. Ist aber
Hack. Lecker. Müde und vollgefuttert dachte ich eigentlich ans schlafen, aber
stattdessen gingen wir im Abendrot noch eine letzte große Runde am Fjord.
Völlig kaputt fiel ich, im Haus angekommen, in einen tiefen Schlaf. Am nächsten
Morgen war schon sehr früh Leben im Haus, es wurde wieder hektischer und
trauriger hätte ein Erwachen nicht sein können, denn ich wusste es ging wirklich
nach Hause. Und so war es dann auch. Wieder stand eine lange Autofahrt vor
mir, doch eine kleine Bonusrunde gab es noch. Nach einer halben Stunde Fahrt
hielten wir noch einmal am spiegelglatten Wasser, in dem ich mich ein wenig
abkühlte und nachdem ich das letzte Mal mein Beinchen hob, fuhren wir wieder
nach Hamburg. Urlaub ist echt das Größte. Ob wir bald wieder fahren?
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